In der heutigen Zeit wird mehr denn je dem ‚Sich-äußern-können’ und der Leistung die größte Bedeutung beigelegt. Der Redegewandte und der, der gute Leistung bringt, findet am meisten Anerkennung.
Haben wir aber auch erkannt, dass unser Reden und Tun seinen Ursprung in unseren Gedanken hat und daher die Gedanken, die uns erfüllen, entscheidend sind für unsere Worte und Taten?
Nur wenn unsere Gedanken im Einklang mit dem Wort Gottes sind, wird auch unser Reden und Handeln gut und wahr sein. Entspringen jedoch die Gedanken einer niedrigen Gesinnung, so können auch unsere Worte und Werke nicht anders sein, selbst wenn sie nach außen hin untadelig erscheinen. Es kommt daher bei allem, was wir sagen und tun, auf die Gedanken an, die wir im Herzen haben. Nicht nur der Charakter des Menschen ist ein Abbild seiner Gedanken, sondern auch seine Gesichtszüge. So können z.B. verkrampfte Gesichtszüge der Ausdruck unguter Gedanken sein, während entspannte, gelöste Züge eine Harmonie des Gedankenlebens kundtun und ein gelassenes, fröhliches Herz sich dadurch auch im Gesicht widerspiegelt (Sprüche 14:13). Das Angesicht Kains verfinsterte sich, als böse Gedanken in ihm aufstiegen, die rasch zur bösen Tat wurden (1.Mose 4:5-6).
Wir achten meist nicht auf die eigenen Gedanken
Nun ist es aber auffallend, dass wir uns vielfach in großer Unkenntnis über uns selbst befinden. Wir meinen gewöhnlich, es sei alles bei uns in Ordnung, wenn wir uns mit unseren Worten und Taten nichts zuschulden kommen lassen. Wir pflegen auf unser Reden und Handeln scharf zu achten, um bei unseren Mitmenschen keinen Anstoß zu erregen.
Und doch sind wir meist völlig blind hinsichtlich unserer eigenen Gedanken, da wir uns meist nur wenig darum kümmern, was in unserem Inneren so vor sich geht. Gestehen wir uns doch ein: Müssten wir nicht oft vor unseren Mitmenschen erröten, wenn diese wüssten, welche Gedanken wir im Herzen haben? Wir sind uns tatsächlich vielfach überhaupt nicht bewusst, wie verdorben unser Innerstes ist. Und wenn wir doch schon zu dieser Erkenntnis gekommen sind, dann sind wir weit entfernt, gegenüber anderen davon zu reden.
Die meisten neigen zu der Auffassung, sie seien keinem Menschen verantwortlich für das, was sich in ihrem Herzen abspielt, denn die Gedanken seien ja „zollfrei“ > d. h. frei von Schuld und Strafe. Solange es nicht zu bösen Worten oder Taten komme, sei es völlig unwesentlich, von welchen Gedanken sie umgetrieben werden.
Selbst der Christ kann befangen sein gegenüber seinen innersten Gedanken. Er hat vielleicht ein zutreffendes Urteil über seine Mitmenschen, aber über sich selbst befindet er sich oft noch in einer erschreckenden Unkenntnis, ja, ggf. noch im Irrtum. Wenn er/sie schon viele seiner unnützen und lieblosen Worte nicht als Sünde erkennt, wie viel weniger ist dies bei seinen unguten Gedanken der Fall?!
Viele glauben an Jesus als ihren Erlöser, manche stehen sogar im Dienst für Gott und doch konnte ihnen der Heilige Geist nicht klar zeigen, wie viele ihrer Gedanken noch ungöttlicher Art sind und in erster Linie von Selbstsucht geprägt werden. So sind die Eigenschaften, die in Galater 5:22 als Früchte des Geistes beschrieben werden, bei so manchen Christen real ichhaft gefärbt. Was zum Beispiel die Liebe betrifft, so hatte Paulus die traurige Erfahrung gemacht, dass diese wichtige Eigenschaft bei den Christen von Korinth noch vielfach von ichhaften Regungen durchsetzt war. Sonst hätte er in 1.Kor.13:4-6 ihnen nicht die unguten Beweggründe ihrer Liebe
vor Augen gestellt.
Der Mensch sieht nur, was vor Augen ist
Stecken nicht auch hinter manchen fromm scheinenden Worten und Taten oft genug ungeistliche Gedanken? Sind wir nicht im Grunde von Hochmut erfüllt, wenn wir auf unsere guten Werke stolz sind? Kennen wir das fromme Geltungsstreben, das auch in der Gemeinde eine besondere Rolle spielen möchte?
Wahrhaftig, wir erkennen noch viel zu wenig, wie es in Wirklichkeit in unserem Herzen aussieht. Höchstens werden wir uns der groben Gedankensünden bewusst, aber die feinen Regungen der Ichhaftigkeit bleiben uns meist verborgen. Die Werke, die aus solcher Gesinnung hervorgehen, sind unnütz vor Gott – es sind tote Werke.
Gott beurteilt unsere Gedanken ganz anders. Er sieht nicht in erster Linie auf das, was wir reden und tun und nach außen hin vorstellen. Er sieht das Herz an.
Als der Prophet Samuel im Auftrag Gottes zu Isai kam, um einen von seinen Söhnen zum König zu salben, meinte Samuel, der älteste Sohn des Isai sei der Auserwählte, weil dieser Sohn so stattlich gewachsen war. Aber Gott gab ihm zu verstehen – vor Ihm gelte nicht das, worauf die Menschen achten. „Der Mensch sieht das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ (1.Sam.16:7).
Gott hatte den jüngsten Sohn des Isai, David, zum König ausersehen, weil dieser die rechte, innere Einstellung zu Gott hatte. David war von Herzen demütig und selbstlos, er war als Hirte bereit, das Leben für seine Schafe zu lassen, er hatte beim Kampf mit dem Löwen und dem Bären, die seine Herde überfielen, die Bewahrung Gottes erlebt; er war von unbedingtem Vertrauen auf Gottes Macht und Beistand er füllt. Nach einer Zeit der Vorbereitung wird Gott nur solche Menschen in Seinen Dienst stellen.
Gott nimmt uns die fromme Maske
Deshalb spricht die Heilige Schrift des öfteren davon, dass Gott die Herzen und Nieren prüft (Psalm7:10; Jeremia11:20; 20:12; Offb.2:23; u.a.m.) und dass das Wort Gottes die Gedanken und Regungen des menschlichen Herzens aufzudecken vermag (Hebr.4:12). Gott kennt nicht nur unsere Werke, sondern auch unsere Gedanken (Ps.139;1-2; Jes.66:18). Er wies das Volk Israel darauf hin, dass ihm das Herz des Menschen - ihre innersten Gedanken wichtiger seien- als ihre scheinfrommen Worte (Jes.29:13). Und Jesus griff dieses ernste Wort auf (Matth.15:8). Er offenbarte den Juden, was für Gedanken in Wahrheit aus ihrem Herzen kamen (Mark.7:21). Mit aller Deutlichkeit nannte er die Gedankensünden der Menschen bei Namen. Dabei griff er nur die schlimmsten Sünden heraus, die aus dem Herzen kommen. Indem er die Gedanken der Menschen durchschaute, riss er ihnen die fromme Maske herunter (Matth.9:4; 12:25; Luk.6:8; 9:47; Joh.2:24-25).
Eine erschütternde Liste
Welcher Art der Gedanken sind, die wir oft genug in unserem Herzen tragen, mag folgende Liste zeigen:
Lieblosigkeit und Unfreundlichkeit – Ärger und Gereiztheit – Ungeduld und Härte – Verstimmung, Empfindlichkeit, Launenhaftigkeit – Gekränktsein, Aufbegehren, Bitterkeit und Groll – Kritiksucht, üble Nachrede und Nachtragen – Undankbarkeit, Unzufriedenheit, Begehrlichkeit, Geldliebe, Neid – unreine Gedanken, moralisch-schmutzige Vorstellungen, niedrige Wünsche – Überheblichkeit, Sich-nichts-sagen-lassen, Rechthaberei, Geltungsstreben und Herrschsucht – Eigenmächtigkeit, Selbstsicherheit, Selbstgefälligkeit, Selbstgerechtigkeit – Sorgengeist, Klagen, Jammern, Selbstmitleid und Verzagtheit. (Die groben Gedankensünden wie Eifersucht, Verachtung, Hass, Feindschaft, Hochmut, usw. bleiben unerwähnt, weil diese als „Werke des Fleisches“ bei Gläubigen an sich weniger anzutreffen sind).
Wir sollten nicht gelangweilt, pikiert oder leichtfertig über diese Liste hinweggehen, sondern uns bei jeder dieser nicht so feinen Eigenschaften prüfen, ob sie nicht auch in unserem Herzen anzutreffen ist. Denn, wenn wir mit der Tatsache rechnen, dass Gott unsere Gedanken genau kennt und uns nach ihnen beurteilt und richtet – auch wenn wir diese selber bislang als nicht sündhaft betrachteten -, dann müssen wir uns vor Gott beugen, selbst wenn unser Herz mit nur wenigen dieser Gedanken-Sünden erfüllt sein sollte.
Wenn es sich dabei um nur zeitweilig auftretende Regungen handelt, die keineswegs zu unguten Worten oder Taten führen, so ist es doch beschämend, dass solche Gedanken sich nicht nur bei Menschen finden, die ohne Gott leben, sondern auch häufig genug auch bei gläubigen Christen. Wenn wir aber auch nur einige der erwähnten Gedankensünden bewusst in unserem Herzen beherbergen und pflegen, ohne darüber Busse zu tun, taugen auch unsere frommen Werke vor Gott nichts (Luk.18:9-14).
Der Heilige Geist kann und will uns umwandeln
Wie aber kann unser Herz gereinigt werden von allen sündigen Gedanken? Da der Feind seine giftigen Pfeile in erster Linie auf unsere Gedankenwelt richtet, kommt es insbesondere auf eine Erneuerung unseres Innersten an. Eine solche Umwandlung vermag aber nur der Heilige Geist zu vollbringen.
Zunächst will er uns die Blindheit über uns selbst wegnehmen. Denn die nötige Selbsterkenntnis erlangen wir nicht so sehr durch psychologische oder philosophische Studien, sondern in erster Linie durch den Heiligen Geist, den Jesus Seinen Jüngern schenkt. Sein Geist ist ein Geist der Wahrheit, der uns in die ganze Wahrheit über uns selbst (natürlich auch über das Wort Gottes im allgemeinen) einführen will (Joh.16:13: 1.Kor.2:12-13), indem Er unser Gewissen schärft und unser Herz mit dem göttlichen Licht durchleuchtet. Wenn wir auf diese Weise Klarheit über uns selbst bekommen haben, gilt es, uns in echter Busse unter unsere Schuld zu beugen und die Vergebung im Glauben an Jesu Sühnopfer anzunehmen.
Der Heilige Geist verlangt Gehorsam
Alsdann will der Heilige Geist in enge Verbindung mit uns treten, um jederzeit mit uns reden zu können. Dabei ist es unsere Aufgabe, auf Seine Stimme zu hören und ihr in steter Bereitschaft zu folgen.
Erst der Gehorsam macht dem Heiligen Geist Raum in unserem Herzen. Da dieser vor allem ein Geist der Liebe ist, vermag ER unsere Gedankensünden zu überwinden, die zumeist auf einem Mangel an Liebe beruhen.
Zum Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist gehört ferner das grundsätzliche Meiden aller Gelegenheiten, die unser Gedankenleben vergiften, wie auch die Absage gegenüber allen nichtigen Götzen (= was auch immer lieber als Gott haben), die der Gemeinschaft mit Gottes Geist im Wege stehen.
Paulus hat uns das bedeutende Wort von der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist als letzten Gruß an die Christen von Korinth hinterlassen (2.Kor.13:13), ein Wort, das er nur noch in seinem Brief an die Philipper (2:1) erwähnte.
Der zum Gehorsam bereite Jünger des Herrn darf die Gemeinschaft des Heiligen Geistes erfahren, der beständig mit ihm redet (reden will – sei es in unserem Herzen, durch das Wort Gottes, beim Beten oder durch Mitchristen ), sodass er/sie vor der Verunreinigung seines Gedankenlebens bewahrt bleibt. Aus einem, mit dem Heiligen Geist verbundenen Herzen, kommen als Sieg über die mannigfachen Versuchungen, ganz von selbst auch wahrhaft gute Worte und Werke hervor.
Folgen wir jedoch nicht der Stimme des Heiligen Geistes, so betrüben wir Ihn, und Er zieht sich bei ständigem Ungehorsam von uns zurück, sodass Seine Gemeinschaft unterbrochen oder gar aufgehoben wird. Wem jedoch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes zur lebendigen Tatsache geworden ist, dem wird das kostbarste Geschenk zuteil, das Gott den Seinen gibt .... und – die Not mit unseren Gedanken war einmal.
Haben wir aber auch erkannt, dass unser Reden und Tun seinen Ursprung in unseren Gedanken hat und daher die Gedanken, die uns erfüllen, entscheidend sind für unsere Worte und Taten?
Nur wenn unsere Gedanken im Einklang mit dem Wort Gottes sind, wird auch unser Reden und Handeln gut und wahr sein. Entspringen jedoch die Gedanken einer niedrigen Gesinnung, so können auch unsere Worte und Werke nicht anders sein, selbst wenn sie nach außen hin untadelig erscheinen. Es kommt daher bei allem, was wir sagen und tun, auf die Gedanken an, die wir im Herzen haben. Nicht nur der Charakter des Menschen ist ein Abbild seiner Gedanken, sondern auch seine Gesichtszüge. So können z.B. verkrampfte Gesichtszüge der Ausdruck unguter Gedanken sein, während entspannte, gelöste Züge eine Harmonie des Gedankenlebens kundtun und ein gelassenes, fröhliches Herz sich dadurch auch im Gesicht widerspiegelt (Sprüche 14:13). Das Angesicht Kains verfinsterte sich, als böse Gedanken in ihm aufstiegen, die rasch zur bösen Tat wurden (1.Mose 4:5-6).
Wir achten meist nicht auf die eigenen Gedanken
Nun ist es aber auffallend, dass wir uns vielfach in großer Unkenntnis über uns selbst befinden. Wir meinen gewöhnlich, es sei alles bei uns in Ordnung, wenn wir uns mit unseren Worten und Taten nichts zuschulden kommen lassen. Wir pflegen auf unser Reden und Handeln scharf zu achten, um bei unseren Mitmenschen keinen Anstoß zu erregen.
Und doch sind wir meist völlig blind hinsichtlich unserer eigenen Gedanken, da wir uns meist nur wenig darum kümmern, was in unserem Inneren so vor sich geht. Gestehen wir uns doch ein: Müssten wir nicht oft vor unseren Mitmenschen erröten, wenn diese wüssten, welche Gedanken wir im Herzen haben? Wir sind uns tatsächlich vielfach überhaupt nicht bewusst, wie verdorben unser Innerstes ist. Und wenn wir doch schon zu dieser Erkenntnis gekommen sind, dann sind wir weit entfernt, gegenüber anderen davon zu reden.
Die meisten neigen zu der Auffassung, sie seien keinem Menschen verantwortlich für das, was sich in ihrem Herzen abspielt, denn die Gedanken seien ja „zollfrei“ > d. h. frei von Schuld und Strafe. Solange es nicht zu bösen Worten oder Taten komme, sei es völlig unwesentlich, von welchen Gedanken sie umgetrieben werden.
Selbst der Christ kann befangen sein gegenüber seinen innersten Gedanken. Er hat vielleicht ein zutreffendes Urteil über seine Mitmenschen, aber über sich selbst befindet er sich oft noch in einer erschreckenden Unkenntnis, ja, ggf. noch im Irrtum. Wenn er/sie schon viele seiner unnützen und lieblosen Worte nicht als Sünde erkennt, wie viel weniger ist dies bei seinen unguten Gedanken der Fall?!
Viele glauben an Jesus als ihren Erlöser, manche stehen sogar im Dienst für Gott und doch konnte ihnen der Heilige Geist nicht klar zeigen, wie viele ihrer Gedanken noch ungöttlicher Art sind und in erster Linie von Selbstsucht geprägt werden. So sind die Eigenschaften, die in Galater 5:22 als Früchte des Geistes beschrieben werden, bei so manchen Christen real ichhaft gefärbt. Was zum Beispiel die Liebe betrifft, so hatte Paulus die traurige Erfahrung gemacht, dass diese wichtige Eigenschaft bei den Christen von Korinth noch vielfach von ichhaften Regungen durchsetzt war. Sonst hätte er in 1.Kor.13:4-6 ihnen nicht die unguten Beweggründe ihrer Liebe
vor Augen gestellt.
Der Mensch sieht nur, was vor Augen ist
Stecken nicht auch hinter manchen fromm scheinenden Worten und Taten oft genug ungeistliche Gedanken? Sind wir nicht im Grunde von Hochmut erfüllt, wenn wir auf unsere guten Werke stolz sind? Kennen wir das fromme Geltungsstreben, das auch in der Gemeinde eine besondere Rolle spielen möchte?
Wahrhaftig, wir erkennen noch viel zu wenig, wie es in Wirklichkeit in unserem Herzen aussieht. Höchstens werden wir uns der groben Gedankensünden bewusst, aber die feinen Regungen der Ichhaftigkeit bleiben uns meist verborgen. Die Werke, die aus solcher Gesinnung hervorgehen, sind unnütz vor Gott – es sind tote Werke.
Gott beurteilt unsere Gedanken ganz anders. Er sieht nicht in erster Linie auf das, was wir reden und tun und nach außen hin vorstellen. Er sieht das Herz an.
Als der Prophet Samuel im Auftrag Gottes zu Isai kam, um einen von seinen Söhnen zum König zu salben, meinte Samuel, der älteste Sohn des Isai sei der Auserwählte, weil dieser Sohn so stattlich gewachsen war. Aber Gott gab ihm zu verstehen – vor Ihm gelte nicht das, worauf die Menschen achten. „Der Mensch sieht das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ (1.Sam.16:7).
Gott hatte den jüngsten Sohn des Isai, David, zum König ausersehen, weil dieser die rechte, innere Einstellung zu Gott hatte. David war von Herzen demütig und selbstlos, er war als Hirte bereit, das Leben für seine Schafe zu lassen, er hatte beim Kampf mit dem Löwen und dem Bären, die seine Herde überfielen, die Bewahrung Gottes erlebt; er war von unbedingtem Vertrauen auf Gottes Macht und Beistand er füllt. Nach einer Zeit der Vorbereitung wird Gott nur solche Menschen in Seinen Dienst stellen.
Gott nimmt uns die fromme Maske
Deshalb spricht die Heilige Schrift des öfteren davon, dass Gott die Herzen und Nieren prüft (Psalm7:10; Jeremia11:20; 20:12; Offb.2:23; u.a.m.) und dass das Wort Gottes die Gedanken und Regungen des menschlichen Herzens aufzudecken vermag (Hebr.4:12). Gott kennt nicht nur unsere Werke, sondern auch unsere Gedanken (Ps.139;1-2; Jes.66:18). Er wies das Volk Israel darauf hin, dass ihm das Herz des Menschen - ihre innersten Gedanken wichtiger seien- als ihre scheinfrommen Worte (Jes.29:13). Und Jesus griff dieses ernste Wort auf (Matth.15:8). Er offenbarte den Juden, was für Gedanken in Wahrheit aus ihrem Herzen kamen (Mark.7:21). Mit aller Deutlichkeit nannte er die Gedankensünden der Menschen bei Namen. Dabei griff er nur die schlimmsten Sünden heraus, die aus dem Herzen kommen. Indem er die Gedanken der Menschen durchschaute, riss er ihnen die fromme Maske herunter (Matth.9:4; 12:25; Luk.6:8; 9:47; Joh.2:24-25).
Eine erschütternde Liste
Welcher Art der Gedanken sind, die wir oft genug in unserem Herzen tragen, mag folgende Liste zeigen:
Lieblosigkeit und Unfreundlichkeit – Ärger und Gereiztheit – Ungeduld und Härte – Verstimmung, Empfindlichkeit, Launenhaftigkeit – Gekränktsein, Aufbegehren, Bitterkeit und Groll – Kritiksucht, üble Nachrede und Nachtragen – Undankbarkeit, Unzufriedenheit, Begehrlichkeit, Geldliebe, Neid – unreine Gedanken, moralisch-schmutzige Vorstellungen, niedrige Wünsche – Überheblichkeit, Sich-nichts-sagen-lassen, Rechthaberei, Geltungsstreben und Herrschsucht – Eigenmächtigkeit, Selbstsicherheit, Selbstgefälligkeit, Selbstgerechtigkeit – Sorgengeist, Klagen, Jammern, Selbstmitleid und Verzagtheit. (Die groben Gedankensünden wie Eifersucht, Verachtung, Hass, Feindschaft, Hochmut, usw. bleiben unerwähnt, weil diese als „Werke des Fleisches“ bei Gläubigen an sich weniger anzutreffen sind).
Wir sollten nicht gelangweilt, pikiert oder leichtfertig über diese Liste hinweggehen, sondern uns bei jeder dieser nicht so feinen Eigenschaften prüfen, ob sie nicht auch in unserem Herzen anzutreffen ist. Denn, wenn wir mit der Tatsache rechnen, dass Gott unsere Gedanken genau kennt und uns nach ihnen beurteilt und richtet – auch wenn wir diese selber bislang als nicht sündhaft betrachteten -, dann müssen wir uns vor Gott beugen, selbst wenn unser Herz mit nur wenigen dieser Gedanken-Sünden erfüllt sein sollte.
Wenn es sich dabei um nur zeitweilig auftretende Regungen handelt, die keineswegs zu unguten Worten oder Taten führen, so ist es doch beschämend, dass solche Gedanken sich nicht nur bei Menschen finden, die ohne Gott leben, sondern auch häufig genug auch bei gläubigen Christen. Wenn wir aber auch nur einige der erwähnten Gedankensünden bewusst in unserem Herzen beherbergen und pflegen, ohne darüber Busse zu tun, taugen auch unsere frommen Werke vor Gott nichts (Luk.18:9-14).
Der Heilige Geist kann und will uns umwandeln
Wie aber kann unser Herz gereinigt werden von allen sündigen Gedanken? Da der Feind seine giftigen Pfeile in erster Linie auf unsere Gedankenwelt richtet, kommt es insbesondere auf eine Erneuerung unseres Innersten an. Eine solche Umwandlung vermag aber nur der Heilige Geist zu vollbringen.
Zunächst will er uns die Blindheit über uns selbst wegnehmen. Denn die nötige Selbsterkenntnis erlangen wir nicht so sehr durch psychologische oder philosophische Studien, sondern in erster Linie durch den Heiligen Geist, den Jesus Seinen Jüngern schenkt. Sein Geist ist ein Geist der Wahrheit, der uns in die ganze Wahrheit über uns selbst (natürlich auch über das Wort Gottes im allgemeinen) einführen will (Joh.16:13: 1.Kor.2:12-13), indem Er unser Gewissen schärft und unser Herz mit dem göttlichen Licht durchleuchtet. Wenn wir auf diese Weise Klarheit über uns selbst bekommen haben, gilt es, uns in echter Busse unter unsere Schuld zu beugen und die Vergebung im Glauben an Jesu Sühnopfer anzunehmen.
Der Heilige Geist verlangt Gehorsam
Alsdann will der Heilige Geist in enge Verbindung mit uns treten, um jederzeit mit uns reden zu können. Dabei ist es unsere Aufgabe, auf Seine Stimme zu hören und ihr in steter Bereitschaft zu folgen.
Erst der Gehorsam macht dem Heiligen Geist Raum in unserem Herzen. Da dieser vor allem ein Geist der Liebe ist, vermag ER unsere Gedankensünden zu überwinden, die zumeist auf einem Mangel an Liebe beruhen.
Zum Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist gehört ferner das grundsätzliche Meiden aller Gelegenheiten, die unser Gedankenleben vergiften, wie auch die Absage gegenüber allen nichtigen Götzen (= was auch immer lieber als Gott haben), die der Gemeinschaft mit Gottes Geist im Wege stehen.
Paulus hat uns das bedeutende Wort von der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist als letzten Gruß an die Christen von Korinth hinterlassen (2.Kor.13:13), ein Wort, das er nur noch in seinem Brief an die Philipper (2:1) erwähnte.
Der zum Gehorsam bereite Jünger des Herrn darf die Gemeinschaft des Heiligen Geistes erfahren, der beständig mit ihm redet (reden will – sei es in unserem Herzen, durch das Wort Gottes, beim Beten oder durch Mitchristen ), sodass er/sie vor der Verunreinigung seines Gedankenlebens bewahrt bleibt. Aus einem, mit dem Heiligen Geist verbundenen Herzen, kommen als Sieg über die mannigfachen Versuchungen, ganz von selbst auch wahrhaft gute Worte und Werke hervor.
Folgen wir jedoch nicht der Stimme des Heiligen Geistes, so betrüben wir Ihn, und Er zieht sich bei ständigem Ungehorsam von uns zurück, sodass Seine Gemeinschaft unterbrochen oder gar aufgehoben wird. Wem jedoch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes zur lebendigen Tatsache geworden ist, dem wird das kostbarste Geschenk zuteil, das Gott den Seinen gibt .... und – die Not mit unseren Gedanken war einmal.
Neurologe Dr. med. Alfred Lechler