Erneuerung unseres Denkens

Epheser 4:21-24

Die Fähigkeit zu denken, ist die größte Macht des Menschen. Es ist uns oft nicht bewußt, welch ein Einfluss von unserem Denken auf uns und auf andere ausgeht. Der Philosoph Emerson sagte einmal: „Ein Mensch ist das, was er den ganzen Tag denkt.“ Gedanken sind also dynamische Kräftedie unser Leben bestimmen. Unsere Gedanken können uns krank oder auch gesund machen.

Norman Vincent Peale meinte dazu: „Umstände werden weit mehr durch Gedanken bestimmt, als Gedanken durch Umstände.“ Gefühle der Sicherheit oder Unsicherheit hängen letztlich von unserer Denkweise ab. Wenn wir unser Denken ständig auf düstere Erwartungen konzentrieren, mehr über Versagen nach denken als über unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten, werden wir uns in unserer inneren Haltung sehr unsicher fühlen und sein.

Dr. Karl Menninger sagte: „Einstellungen sind wichtiger als Tatsachen!“ Keine Tatsache ist so wichtig, wie die Einstellung, die wir zu ihr haben. Ein Schicksalsschlag kann uns niederwerfen oder zerbrechen – ob es geschieht oder nicht, hängt von unserer mentalen Einstellung ab.. Durch vertrauensvolle und hoffnungsvolle Gedanken können wir solche Schwierigkeiten überwinden. Wenn uns der Einfluß des Denkens mittlerweile bewußt wird, so sollte uns klar sein, daß das Erlösungswerk Jesu eine ganz intensive Ausstrahlung bis hinein in unsere Gedankenwelt haben muß, damit sich gerade hier die erneuernde Kraft Gottes auswirken kann. Wir sind nicht allein nur deshalb neue Menschen, weil wir nicht mehr stehlen, lügen, ein geordnetesLeben führen, zur Gemeinde gehen und zu Gott beten, sondern weil wir eine andere Gesinnung haben, d. h.: anders denken, anders fühlen, anders wollen. Das beinhaltet eigentlich nicht ein anderes Verhalten, sondern ein anderes, inneres Wesen > 2.Kor.5:17 ...

Christen sprechen im allgemeinen nicht gerne über das Denken, sondern vielmehr über den Glaubenund betrachten diesen als Alternative zum Denken. Dadurch entsteht die Frage: Denken oder Glauben?Aber – im Wort Gottes sind Glauben und Denken keine Gegensätze, wenn wir wiedergeboren sind. Solange wir nicht wiedergeboren sind, sind es sehr wohl Gegensätze und bilden ein Spannungsfeld. Aber durch die Erneuerung unserer Gesinnung, findet sich beides harmonisch zusammen.Unser Denken wird aus dem Glauben geboren und Glauben wiederum verwirklicht sich in neuemDenken! Ja – Glauben ist eigentlich neues Denken, nämlich ein Denken in göttlichen Kategorien, nicht in unserer menschlichen Ohnmacht sondern ein Denken in göttlicher Allmacht. Die Erneuerung unseres Sinnens und Denkens ist nicht ein augenblickliches Wundergeschehen, das durch unsere Wiedergeburt geschieht, wodurch die alten Gedanken raus und die neuen Gedanken rein kommen. Das würde uns allen vermutlich enorm gefallen ....

Nein - wohl sind wir durch den HG erneuert, aber unsere Gedanken unterliegen unserem Willen.
Somit habe ich auch mein Denken willentlich unter den Herrschaftsbereich Jesu, bzw. des neuen
Menschen zu bringen. Darum die Aufforderung Gottes: „Verwandelt euch in eurem Sinnen und Denken in das Ebenbild Gottes, welches ist Jesus Christus.“ Das wir zu einer neuen Gesinnung kommen, ist für Gott wesentlich, damit Er uns nach Seinem Willen auf der Erde einsetzen kann. Gott kann und will mit dir und mir Heilsgeschichte machen, wenn wir nach Seinen Maßstäben denken und uns nicht vom Menschenmöglichen, sondern vom Gott-Möglichen bestimmen lassen.
Und das ist der Maßstab unseres erneuerten Denkens = Ein Denken in göttlichen Dimensionen -
was eigentlich wahrer Glaube ist. Jesus ist uns ein leuchtendes Beispiel für das erneuerte Denken der Kinder Gottes. Er hätte allen Grund gehabt, pessimistisch zu sein. Wir alle kennen diese Art des negativen Denkens = Es hat ja alles keinen Zweck – das haut ja doch nicht hin – das traue ich mir nicht zu - das kann ich nicht glauben – das brauche ich gar nicht erst zu versuchen.

Und Jesus hätte wirklich jeden Grund gehabt, so zu denken, denn ...

Er war Bürger eines besetzten Landes

Er gehörte zu einer unterdrückten Minderheit

Er wurde von seinen Landsleuten belächelt – und zwar wegen seiner galiläischen Herkunft und seines Akzentes.

Jesus lebte unter einem diskreminierten und verbitterten Volk – die Steuern waren erdrückend
Freiheit war unbekannt – das Überleben war unsicher -das religiöse Leben war verflacht und inhaltsleer. Jesus kam aus keinem anerkannten Pharisäergeschlecht – er hatte keien Hochschulen besucht -er besaß keine akademischen Titel – keine Ehrendoktorwürde – kein Verdienstkreuz. Jesus war kein weltgereister Mann – er hatte die Metropolen der damaligen Welt mit ihrem Glanz und Glimmer nicht gesehen – war nicht in Athen auf der Akropolis gewesen – nicht in Rom mit dem beeindruckenden Forum, Kolosseum und den Theatern – war nicht in Alexandria oder Ephesus gewesen. Nein – er kannte nur die kleine, ärmliche Welt Palästinas, wo die Menschen arm, krank, haltlos, unterdrückt und friedlos waren. Es kamen ihm die Tränen, wenn er sie sah. Auch mit seinen Anhängern konnte er keinen Staat machen – es waren rauhe, unbeholfene Männer aus den unteren Arbeiterschichten. Ausgenommen einiger, weniger Treuer kannte Jesus nur Undankbarkeit, Ablehnung, wurde mißverstanden und verfolgt .... und, in seinen ersten dreißiger Jahren war alles schon zu Ende ... zu dem Zeitpunkt war er unverstanden vom Volk – verlassen von seinen Freunden – getrennt von seinem himmlischen Vater – ausgestoßen von den Frommen - zum Tode verurteilt durch das Gesetz Moses – so hing er wahrhaft am Kreuz ... Jesus hatte also reichlich Gründe um pessimistisch zu denken, d.h. Aufzugeben, die Flinte ins Korn zu werfen.

ABER - das Gegenteil war der Fall = Vielmehr dachte er in den größten, göttlichen Möglichkeiten, die für uns überhaupt vorstellbar sind. Denn – er orientierte sich am Wort Gottes, welches unter anderem Folgendes sagt:

Mk.9:23 = Alle Dinge sind möglich, dem der glaubt.“

Mk.10 = Bei Gott sind alle Dinge möglich.“

Matth.17:20 = Wenn ihr Glauben hättet, wie ein Senfkorn, so könntet ihr zu diesem Berge sagen, Hebe dich von hier dorthin und euch würde nichts unmöglich sein.“

Und, selbst noch am Kreuz, als alles hoffnungslos verloren schien sagte er:

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun ...“

„Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“

„Es ist vollbracht!“

Jesus war uns in allen Stücken gleich geworden – und doch liess er sich nicht von negativen Gedanken unterkriegen. Jesus sah in allem die Möglichkeiten und nicht die menschlichen Unmöglichkeiten.

Jedes Problem war/ist eine Möglichkeit, das Leben zu meistern.

Jede Krankheit war/ist eine Möglichkeit zur Heilung.

Jede Sünde war/ist eine Möglichkeit zur Vergebung

Jedes Leiden war/ist eine Möglichkeit zur Liebe.

Jeder Mensch war für Jesus eine Goldmine von zu entdeckenden Möglichkeiten =

Petrus, er war ein rauher, ungehobelter Geselle, aber Jesus machte ihn zu einem großen Führer seiner Gemeinde.

Maria Magdalena, sie war eine verkommene Prostituierte, aber Jesus gewann sie als eine treu fürsorgende Mitarbeiterin in Seiner Nachfolge.

Matthäus, er war ein skrupellloser Materialist, aber Jesus machte ihn zu einem begabten Schriftsteller des Evangeliums.

Und auch wir sind berufen zu solch einer Gesinnung zu göttlichen Möglichkeiten, wo unsere Probleme zu Gelegenheiten werden.

Wo Gelegenheiten zum Erfolg

Träume zur Wirklichkeit

Unsicherheit zum Selbstvertrauen

Mutlosigkeit zu Zuversicht werden.

Neues Denken kommt allein von Gott!

Im Gegensatz dazu sagt die menschliche Psychologie heutzutage: „Lerne dich selbst kennen, gewinne ein neues Vertrauen zu dir selbst und du wirst neu denken lernen.“ Es mag etwas Wahres dran sein, aber wenn wir uns wahrhaftig kennen lernen wollen , dann müssen wir Gott kennen lernen – denn, wir sind nach seinem Ebenbild geschaffen. Wahre, tiefe Gotterkenntnis schafft tiefe Selbsterkenntnis und das tiefe Bewußtsein , dass wir vonuns aus allein zu nichts fähig sind. - Nur so werden wir von uns selbst befreit und können ganz neu werden. Um neu zu denken und um in den göttlichen Möglichkeiten leben zu können, müssen wir von dem alten Denken befreit werden. Das bedeutet, dass die alte Gesinnung aus unserem Denken und Gemüt heraus muss. Dies geschieht, so sagt Paulus, dadurch, daß wir die Wahrheit in Jesus gesehen haben. Wenn wir immer tiefer Jesus erkennen und in Seine Wahrheit eindringen, werden wir auch immer völliger von Ihm durchdrungen. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur.“ Jesus mehr zu erkennen, schafft eine tiefe Reinigung in unserem Geist und Herzen. Wir werden befreit von unseren Ängsten, Schwächen, Unsicherheiten, Schuldgefühlen, Haß und Trauer. Wir kommen los von uns selber, unserer Vergangenheit und unserer Umwelt. Wir werden befreit für neue Dimensionen - unser Denken und Sinnen wird frei. Doch, die Befreiung ist nur eine Seite. Wenn unser Geist, unsere Gesinnung frei geworden ist, ist damit noch nicht alles erreicht. Denn – unsere Gedankenwelt kann nicht leer bleiben, sondern sie muß mit neuem, göttlichem Denken erfüllt werden. Wenn nicht, dann besteht die Gefahr , dass das alte Denken mit all den negativen Gedanken in uns zurückkehrt und wieder voll Besitz ergreift. Darum muß unsere Gedankenwelt unmittelbar nach der Säuberung mit schöpferischen, gesunden, erneuerten Gedanken, Visionen und Ideen erfüllt werden. Wenn dann die alten wiederkommen, finden sie dein Haus besetzt – sie mögen noch pochen, einzudringen versuchen – aber sie kommen dann nicht mehr hinein. Paulus sagt: „Ziehet an den neuen Menschen.“ Das heisst – nicht nur allein äußere Verhaltensformen, sondern äußert sich in einem erneuerten Denken. Und – das ist nicht nur eine einmalige Sache!

Robert H. Schuller beschreibt das sehr treffend: „Wenn sich jemand aus einem verkommenen Penner-Dasein bekehrt, dann ist es nicht ausreichend für ihn, sich nur einmal zu waschen und neu einzukleiden, sondern er muß sich jeden Tag aufs neue waschen und sauber kleiden.“ So braucht unsere Gedankenwelt jeden morgen aufs neue eine Hygiene und ein immer wieder neu ankleiden – und das mit neuen, bibelorientierten Gedanken des Vertrauens und der Zuversicht.

Zunächst muß unser Gebet unsere Zweifel, Ängste und Schwächen bewußt tief durchdringen und sie auflösen wie die strahlende Sonne den feuchten Nebel. Aber dann brauchen wir das Wort Gottes als Basis für unser neues Denken.

Robert H. Schuller empfiehlt nicht die ganze Bibel mit in den Tag zu nehmen, da das zu viel ist und real hat man dann letztlich nichts, sondern nur einen Vers, der dir Gottes Möglichkeiten zeigen. Zum Beispiel: „Ich vermag alles, durch den, der mich mächtig macht.“ So gehe mit deinen Gedanken durch jedes Problem, jede Aufgabe, jede Verantwortung des vor dir liegenden Tages und sprich jedesmal bewußt diesen Bibelvers da hinein. Und so nimmst du Gottes Wort für den ganzen Tag mit.

Peale sagte: In den Worten der Bibel wohnt eine besondere, heilsame Kraft. Wenn wir den Worten Gottes Einlaß in unseren Geist gewähren, so entfalten sie dort einen äußerst wohltuenden Einfluß auf unser ganzes Gedanken- und Gemütsleben.“ Und dieses neue Denken muß in einen schöpferischen Prozeß verwandelt werden. Peale sagt dazu: Bete, schaue, glaube, lebe! Bete dich sozusagen hinein in eine tiefe Beziehung zu Jesus ...

Bete dich sozusagen hinein in eine tiefe Beziehung zu Jesus ...
Lass Jesus dich völlig durchdringen dich in allen Lebensbeziehungen ergreifen und besitzen ... und zwar in deinen Geist, dass die Gedanken Jesu dich erfüllen können in dein Herz, dass die Liebe Jesu durch dich strömen kann durch deine Lippen, dass Jesus durch dich sprechen kann
durch deine Hände, dass Jesus durch dich handeln kann.

Sieh dir die göttlichen Möglichkeiten für dein Leben an ...
habe eine Vision – eine klare Vorstellung von Gottes Möglichkeiten beschäftige dich in deinen Gedanken intensiv damit . Rege deine Phantasie für die göttliche Dimension an. Lerne göttlich zu denken

Glaube dich hinein in die göttliche Wirklichkeit

Glaube dich hinein in das Erschaute. Ergreife es so sehr mit deinem Herzen, dass es nicht nur Wunschdenken ist, sondern zu deiner geistlichen Wirklichkeit wird.

Dein Leben wird dadurch radikal vom göttlichen Denken verändert. Wenn schon der natürliche Mensch durch eine veränderte Gesinnung eine Wandlung erlebt, sein Leben anders meistert, mit Ängsten und Versagen fertig wird ... wieviel mehr wird das Praktizieren des göttlichen Denkens uns verändern!

Du wirst erfahren, welche Lebenskräfte von Gott her frei werden ...
wie dein Leben für Gott erfolgreich wird ..., wie du deine Umwelt prägst, wie du deine Umstände veränderst.

Aber – es kommt nicht von selbst ..
So wie auch kein Heiligungsleben von selbst passiert, so hast du dein Leben radikal vom alten
Denken zu reinigen. Es gilt sich -mit Gottes Hilfe- selbst zu disziplinieren in den Möglichkeiten Gottes zu denken.

Dann wird sich eine neue Lebens-.Dimension vor dir auftun... Leben in, aus und für Gott durch seine Möglichkeiten, in denen du dann denken, glauben und handeln wirst ...

by Gerhard Rosenbaum
edited by P.Susemihl